Neuigkeiten rund um Spielzeug und Spielwaren

Das Universum – ein toller Platz zum Spielen?

Am 26. November 2018, einem Montag, soll im Rahmen des Programms InSight ein stationärer Lander der NASA auf der Marsoberfläche abgesetzt werden. Seine Aufgabe besteht darin, mittels eines Seismometers sowie einer Wärmeflusssonde einen Blick in das Innere des roten Planeten zu werfen.

Nicht wenige Kritiker sehen die verschiedenen Weltraumprogramme der USA, aber auch Chinas, Japans und nicht zuletzt Deutschlands als große und teure Spielwiese an, deren hauptsächlicher Sinn darin besteht, von wichtigeren Aufgaben abzulenken. Darüber lässt sich streiten, nicht jedoch darüber, dass sich der Weltraum zum Spielen tatsächlich hervorragend eignet. Natürlich weniger in der Realität, aber in der Fantasie und auf dem Boden von Kinderzimmern und in Gärten oder Spielplätzen.

Warum gibt es so wenig Weltraum-Spielzeug?

Ein Blick in das größte Suchinstrument der Welt, die Suchmaschine Google, offenbart einen gewaltigen Unterschied zwischen den verschiedenen Spielzeuggruppen. Während im deutschsprachigen Raum beispielsweise Puppen oder Modellbau mit Suchergebnissen im zweistelligen Millionenbereich aufwarten können, sind es für Raumfahrtspielzeuge nur einige hunderttausend. Auch bei den Suchergebnissen in englischer Sprache sieht es nicht besser aus.

Ein Grund dafür liegt natürlich in der Historie der Spielzeuge, in der Raumfahrtspielzeuge gerade ein paar Jahrzehnte jung sind, hingegen etwa die Modelleisenbahnen oder auch die Spielzeugeisenbahnen bereits über 200 Jahre bis zu ihren Anfängen zurückverfolgt werden können. Die großen Unterschiede zeigen auch, das Spielzeug nicht nur Kindern vorbehalten ist. Altes Spielzeug wird gerne als Kindheitserinnerung aufbewahrt und bekommt irgendwann den Status einer Antiquität, womit aus dem Spielzeug ein Sammlerobjekt wird, dessen Wert oft den des Neupreises bei Weitem übersteigt. In diesen Bereich schafft es Weltraum-Spielzeug heute höchstens in Form seltener Stücke mit einer entsprechenden Geschichte, etwa Bestandteile von Requisiten aus Science-Fiction-Filmen, wobei dies ja keine Spielzeuge im eigentlichen Sinne sind.

Zukunftsspielzeug veraltet schnell

Die etwas paradoxe Überschrift besitzt durchaus ihre Berechtigung, denn Spielzeuge, die sich in der Fantasie im unendlichen Raum bewegen sollen, besitzen kaum reale Vorbilder. Dass was aktuell tatsächlich durch den Kosmos schwirrt, taugt in Miniaturform höchstens zum Betrachtungswürdigen Modell, weniger zum handfesten Spiel. Ein Spielzeug-Raumschiff der 1990er-Jahre sieht so gegen ein Spielzeug-Raumschiff des 21. Jahrhunderts recht altbacken aus, obwohl vielleicht nur 10 Jahre dazwischen liegen.

Das Problem sind tatsächlich die fehlenden echten Raumschiffe. Dies lässt sich leicht anhand der vorhandenen Spielzeuggruppen aufzeigen. Absolut jedes Spielzeug mit einem großen Verbreitungskreis besitzt echte Vorbilder. Echte Weltraum-Laser-Waffen, ein Schiff, so groß wie eine Kleinstadt, echte außerirdische Wesen und nicht zu vergessen, die Zukunft hier auf der Erde, Fehlanzeige. Wo ist die wirklich zu sehen? Die Kinder der 1970er-Jahre waren überzeugt, dass in 40 Jahren, also heute, jeder zumindest ein fliegendes Auto besitzt. Tatsächlich zeigt sich die Zukunft nur im Kleinen und kommt in winzigen, langsamen Schritten daher. So gibt es massenhaft die Spielzeug-Mikrowelle oder das Spielzeug-Smartphone, aber der Spielzeug-Weltraum-Schlachten-Kreuzer? Eher weniger. Das ist natürlich einfach die Realität, für Kinder jedoch irgendwie enttäuschend, für die meisten Erwachsenen aber auch beruhigend.

Hat Weltraum-Spielzeug eine Zukunft?

Wenn nicht zumindest einer der verschiedenen Milliardäre, die sich den Weltraumflug als Hobby zugelegt haben, etwas auf die Beine stellt, das sich wenigstens in die Nähe eines Raumschiffs à la Star Treck rücken lässt, wird der Weltraum-Spielzeugmarkt wohl in seiner Nische verbleiben. Selbst die verantwortlichen Politiker in den USA haben, zumindest Größtenteils, inzwischen gemerkt, dass der Weltraum kein geeigneter Ort für den Menschen ist. Sie haben die bemannte Raumfahrt auf Sparflamme gestellt. Ohne echte Vorbilder hat es jedoch gerade heute die Fantasie der Kinder schwer.

November 2018


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