3D-Puzzle, basteln mit Suchteffekt

3D-Puzzles, die Weiterentwicklung der zweidimensionalen Puzzles, machen nicht nur Spaß, sie sind zudem sehr dekorativ und können süchtig machen.

Selbst im rasanten Internetzeitalter sind Puzzles eine sehr beliebte Freizeitbeschäftigung. Die Suche aus mitunter Tausender winziger Teile nach dem jeweils passenden Stück, um letztlich daraus ein Bild zusammenzustellen, besitzt einfach eine gewisse Anziehungskraft, die ungebrochen scheint. Immerhin wurde das Puzzle schon im Jahr 1767 vom englischen Kupferstecher John Spilsbury erfunden und das Spiel feiert noch heute Rekorde. So ist etwa das kleinste Puzzle der Welt gerade einmal 5 Quadratmillimeter klein, besteht aber aus 100 Teilen. Möglich machte dies das Laser Zentrum Hannover. Das größte serienmäßig hergestellte und damit käuflich zu erwerbende Puzzle kam erst 2019 auf den Markt. Es umfasst 52.110 Teile und ist rund 7 m lang sowie 2 m hoch. Der Wohnzimmertisch wird da nicht mehr ausreichen.

Die Idee, das Puzzle aus seinem zweidimensionalen in den dreidimensionalen Zustand zu überführen, hatte der Kanadier John Sund irgendwann in den 1980er-Jahren. Diese Idee erzählte Sund dem in der Spielwarenindustrie arbeitenden Paul-Émile Gallant aus New Brunswick, der daraus wiederum das 3D-Puzzle entwickelte und vermarktete, allerdings unter Verstoß einer Geheimhaltungsklausel mit John Sund.

Eine Idee macht Karriere

Gallant verbreitete das 3D-Puzzle zunächst auf dem kanadischen, später auf dem US-Markt sowie in Europa und in Asien. Innerhalb von 10 Jahren setzte Gallant mit seinem Unternehmen Wrebitt rund 30 Millionen 3D-Puzzles ab. In Deutschland wurde das 3D-Puzzle vor allem mit markanten Gebäuden wie dem Brandenburger Tor populär. Im Jahr 2005 übernahm der US-Spielzeughersteller Hasbro die Firma Wrebitt und damit auch die Fertigung der 3D-Puzzles. In Deutschland dominiert die Firma Ravensburger den Markt für 3D-Puzzles. Bereits im Jahr 2004 brachte das Traditionsunternehmen, es besteht seit 1883, den Puzzleball auf den Markt. Allerdings wurde die Produktion weiterer 3D-Puzles erst wieder 2011 aufgenommen.

Die ganze Welt im Haus – 3D-Puzzles

Die mit Abstand beliebtesten 3D-Puzzles sind Nachbildungen berühmter Bauwerke aus der ganzen Welt. Klassiker dieser Art sind schon heute das Empire State Building oder das Chrysler Building in New York genauso wie der Londoner Big Ben beziehungsweise der Pariser Eifelturm. Die Varianten sind jedoch zahlreich, so etwa das 3D-Puzzle eines Basketball-Turnschuhs, der nach Fertigstellung als Behältnis für Kugelschreiber auf dem Schreibtisch dienen kann. Eine weitere Variante sind 3D-Puzzles mit magnetischen Teilen.

Aus 3D wird 4D

Auch wenn es sich so anhört, das 3D-Puzzle hat sich nicht in der Weise entwickelt, das nun die berühmte vierte Dimension hinzukommt, in die der oder die Puzzlerin mal schnell verschwinden kann oder aus der seltsame Kreaturen auftauchen, um mitzupuzzeln. Mit 4D ist die Zeit gemeint. So gibt es heute 3D-Puzzles, die zum Beispiel die Skyline einer Stadt nachbilden inklusive des passenden Untergrunds. Je nachdem, wann etwa ein neuer Wolkenkratzer hinzukommt, wird dieser als 3D-Puzzle angeboten und kann zum bestehenden Ensemble hinzugesellt werden.

Bei Ravensburger kam die Idee auf, die 3D-Puzzles von Wolkenkratzern oder anderen berühmten Bauwerken mit Leuchtmitteln zu beschichten, die im Dunkeln noch eine Zeitlang nachglühen. Die modernen Lumineszenzen sind übrigens völlig harmlos und geben einen sehr hübschen Effekt ab. Genauso gibt es Varianten, bei denen LED-Leuchten mitgeliefert werden, die dann als Lampe dienen können.

Das Schöne an 3D-Puzzles ist ja, das der oder die Puzzlerin keine großartigen handwerklichen Kenntnisse mitbringen muss. Die meist aus laminiertem Schaumstoff bestehenden Teile lassen sich passgenau zusammenfügen und sehen am Ende beeindruckend gut aus. So wie ein 5000-Teile-Puzzle von seinem stolzen Besitzer nicht selten gerahmt und an die Wand gehängt wird, so macht sich ein 3D-Puzzle auch in der Wohnzimmervitrine ganz gut. Natürlich ist das abhängig vom gewählten Motiv. Der 3D-Nachbau der Harry Potter Schule Hogwarts ist im Jugendzimmer sicher besser aufgehoben, die Tower Bridge of London oder die 3D-Titanic jedoch sind durchaus beeindruckend, zumal die Puzzleteile mit sehr großer Sorgfalt hergestellt werden, wobei modernste Lasertechnologie hilft.

Mai 2019


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