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Sorge um Nachwuchs bei den Holzspielzeugmachern im Erzgebirge

Juli 2012/01

Im Grunde ist es ja nichts Neues, das in Deutschland viele handwerkliche Berufe langsam aber sicher aussterben. Oder wann waren Sie zuletzt bei einem Schuster, Schneider oder Korbmacher?

Nicht anders ergeht es auch den Holzspielzeugmachern. Diese schöne und alte Handwerkstradition ist seit Jahrzehnten in Deutschland am Aussterben, lediglich im Erzgebirge finden sich noch einige Spielzeugmacher, die ihre Produkte ausschließlich von Hand und mit großer Fingerfertigkeit herstellen.

Dieser letzte Rest einer aussterbenden Zunft trifft sich alljährlich auf der weltgrößten Ausstellung für das erzgebirgische Kunsthandwerk – der Cadeaux in Leipzig. In dem der Messe angeschlossenen „Forum Erzgebirge“ steht daher die Zukunft des Holzspielzeugmacher-Handwerks in diesem Jahr ganz oben auf der Agenda. Durch vielfältige Präsentationen und umfangreiche Infos soll insbesondere die Lust auf den Lehrberuf des Holzspielzeugmachers bei der Jugend geweckt werden. Zu diesem Zweck zeigen Auszubildende die Techniken der Holzbearbeitung live auf der Messe (z. B. Drechseln, Spanbaumstechen etc.), außerdem wird es eine umfangreiche Ausstellung mit den Gesellenstücken der vergangenen Jahre geben.

Diese Werbung hat das Traditionshandwerk auch bitter nötig: Obwohl im erzgebirgischen Kunsthandwerk noch immer rund 2.000 Menschen arbeiten, fehlt schlicht und einfach der Nachwuchs. Das sieht man auch am Durchschnittsalter der Verbandsmitglieder des „Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V.“ – es liegt bei über 50 Jahren.

Dieter Uhlmann, Geschäftsführer des Branchenverbandes, betont, dass die Nachfolge in den Unternehmen immer mehr in den Mittelpunkt rücke und daher dringend nach qualifizierten Arbeitskräften gesucht werde. Auch, um bei Auftragsspitzen flexibel und leistungsfähig zu bleiben, sei der Einsatz neuer Auszubildender zwingend notwendig.

Leider ist der Ruf der Holzspielzeugmacher im Erzgebirge immer noch etwas hinterwäldlerisch. Man stellt sich den einsamen Handwerker in einer kleinen, chaotischen Werkstatt bei monotoner Arbeit vor. Damit konfrontiert, winkt Uhlmann ab. „Der Beruf des Holzspielzeugmachers ist eine moderne, innovative und weltoffene Tätigkeit. Immerhin sind die Mitglieder des Verbandes regelmäßig auf allen international wichtigen Messen zu finden, unter anderem in New York, Tokio und Birmingham.“

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