Der Abakus – ein Spielzeug mit Lerneffekt

Die älteste Rechenmaschine der Welt, von den Sumerern erfunden, bringt heute Kindern das Rechnen bei.

Heute erscheint den meisten Menschen der jüngeren Generation der merkwürdige Rahmen mit seinen übereinander aufgereihten und verschiebbaren Kugeln wie ein Spielzeug für Kleinkinder, die damit vielleicht ihre Motorik trainieren können. Doch was zu sehen ist, das ist nichts Geringeres als die erste Rechenmaschine der Welt.

Vor über 4000 Jahren erdachten die Sumerer den Abakus. Das Volk, das zugleich die erste Hochkultur dieser Erde entwickelte und die Keilschrift erfand, ist ebenso für die Mathematik in ihren Grundzügen verantwortlich.

Das Prinzip des Abakus ist so einfach wie genial. Jeder Reihe an Kugeln ist ein bestimmter Wert zugeordnet, im 21. Jahrhundert natürlich nach dem Dezimalsystem. Doch der Abakus war und ist zeitlos und konnte nach Bedarf mit dem Wertesystem belegt werden, das gerade genutzt wurde. Darum hat er sich über die Jahrtausende erhalten und fand schnell Verbreitung. Noch heute kann in so manchem asiatischen Laden der Besitzer dabei beobachtet werden, das er die Einkäufe seiner Kunden mit dem Abakus addiert. Geübte Nutzer des Rechenbretts sind damit gerade beim addieren und subtrahieren wesentlich schneller als diejenigen, die die entsprechende Rechen-App auf ihrem Smartphone nutzen.

Dabei können mit einem Abakus nicht nur die Grundrechenarten Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division vollzogen werden. Selbst das Ziehen von Kubik- und Quadratwurzeln ist möglich.

Spielend lernen mit dem Abakus

Schon Kindern im Vorschulalter kann mit einem Abakus das wichtige Zahlenverständnis beigebracht werden. Das kleine Einmaleins lässt sich so zum Beispiel bildlich und greifbar darstellen und nicht nur als abstrakte Zahlen auf dem Papier. Dabei regen die äußere Form des Abakus und die farblich unterschiedlichen Kugeln die Fantasie des Kindes an. Hinzu kommt, dass der ursprüngliche oder klassische Abakus ein durch und durch nachhaltiges Produkt aus Holz und Stahl ist. In guter Qualität dazu noch unverwüstlich.

Zugegeben, ganz von alleine erlernt ein Kind auch mit dem Abakus die Grundrechenarten nicht oder höchstens mit einer entsprechenden Begabung. Es bedarf schon etwas an Anleitung, doch Kinder besitzen im Gegensatz zu vielen Erwachsenen eine schnelle Auffassungsgabe und verinnerlichen schnell, welchen Kugeln welche Werte zugeordnet sind. Der größte Vorteil ist fraglos die visuelle Darstellung nicht nur des Ergebnisses, sondern ebenso der Zwischenschritte in einer dreidimensionalen Form. Genau die Art der Darstellung, auf die der menschliche Sehapparat eingestellt ist. Die zweidimensionale Darstellung auf dem Papier oder dem Display eines Handys besitzt dabei keine Tiefe und ist nicht greifbar, womit gerade bei Kindern der zweite wichtige Sinn angesprochen wird, der Tastsinn.

Natürlich gab es schon wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema Abakus als Lernhilfe, die belegen, dass damit die kognitive Entwicklung des Kindes gefördert wird. Der Abakus steigert die Fähigkeit des Kindes zum logischen Denken, für das räumliche Bewusstsein und steigert die Konzentrationsfähigkeit. Studien zeigten auf, dass Kinder bei der Nutzung des Abakus beide Gehirnhälften einsetzen.

Welcher Abakus darf es denn sein?

Den Abakus gibt es in vielen Formen und auch mit vielen anderen Namen. In Europa besteht der Abakus in der Regel aus einem rechteckigen Rahmen, in den 10 Stangen vertikal eingespannt sind. Auf jeder dieser Stangen sind wiederum je 10 Kugeln aufgereiht, wobei noch genügend Platz gelassen wird, um die Kugeln verschieben zu können. Die Aufteilung 10 Stangen und insgesamt 100 Kugeln verweist auf das Dezimalsystem.

Wer sein Kind schon früh an den Abakus gewöhnen möchte, sollte ein groß dimensioniertes Modell wählen, etwa 30 x 30 cm, das es schon zu Preisen von etwa 10 bis 15 Euro gibt. Der Abakus ist ein Kinderspielzeug, das sich nicht nur sinnbildlich auszahlt.

Juni 2019


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